In vielen Ausbildungsberufen ist die Zahl der Auszubildenden zu gering, um eine wohnortnahe Beschulung vorzunehmen. Die Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade setzt sich daher für eine finanzielle Förderung von Auszubildenden ein, die eine weiter entfernte Berufsschule besuchen müssen. „In fast allen Bundesländern gibt es Zuschüsse zu den Fahrtkosten oder den Kosten für die Unterbringung und Verpflegung, nicht jedoch in Niedersachsen“, beklagt Eckhard Sudmeyer, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer. „Wenn ein Aussterben von Berufen und künftige Versorgungsengpässe mit wichtigen handwerklichen Leistungen in der Region verhindert werden sollen, wird es höchste Zeit für einen angemessenen Ausgleich dieser Kosten.“ Auch Thorsten Neumann, Inhaber von Heideglas Uelzen, ärgert sich darüber, dass Auszubildende keine Landeszuschüsse erhalten. „Im ersten Lehrjahr müssen unsere Glaserlehrlinge zweimal pro Woche zur Berufsschule nach Hannover. Das kostet mit der Bahn schon mehr als 200 € im Monat.“ Bis 1994 erhielten Auszubildende in Niedersachsen immerhin Zuschüsse für Unterkunft und Verpflegung bei auswärtigem Blockunterricht. Seither gehen sie leer aus. „Die Auszubildenden brauchen mehr Unterstützung“, mahnt Hauptgeschäftsführer Sudmeyer.
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