Das Heideglas-Glas-ABC: Alles rund ums Glas von S - Z


Sandstrahlmattierung

Mattierung der Glasoberfläche mittels Sandstrahlgebläse.

Satinieren

Mattieren der Glasoberfläche durch Säureätzen bzw. Sandstrahlen.

Säumen

Abschleifen der Schnittkanten. Die Kantenoberfläche bleibt unbearbeitet. [Siehe Kantenbearbeitung]

Schallschutzglas

Schallschutz [erhöhte Geräuschdämmung] wird durch Anordnung unterschiedlicher Glasdicken, Gasfüllung [SF6] im SZR sowie Verwendung von VSG mit spezieller Schallschutzfolie möglich.

Schnittkante

Unbearbeitete gerade Kante. [siehe auch Kantenbearbeitung]

SF6

Schwefelhexafluorid, schweres Gas, das beim Einsatz in MIG eine Erhöhung der Schalldämmung zur Folge hat [hat U-Wert-Verschlechterung zur Folge].

SG

Abk. für Verglasungstechnik Structural Glazing. Sicherheitsglas Glas mit sicherheitsrelevanten [bezogen auf Sach- und Personenschutz] Eigenschaften. [Siehe Einscheiben-Sicherheitsglas und Verbund-Sicherheitsglas]

Sicherheits-Sonderverglasung

VSG, mit mehrfach Folien bzw. Glasaufbau, das einer bestimmten Gewalteinwirkung einen bestimmten Widerstand entgegensetzt. - Angriffshemmende Verglasung, siehe DIN EN 356, DIN EN 1063 und DIN 52290: - Durchwurfhemmend: Kennbuchstabe P1A bis P2A [DIN EN 356]- Durchbruchhemmend: Kennbuchstabe P6B bis P7B [DIN EN 356]- Durchschusshemmend: Kennbuchstabe BR1 bis BR7 [DIN EN 1063]- Sprengwirkungshemmend: Kennbuchstabe D [DIN 52290 Teil 5; zur Zeit noch gültig].

Sonnenschutzglas

Glas, das die langwelligen Wärmestrahlen reflektiert und oder absorbiert.

Reflexion: Wird erhöht durch spezielle Bedampfung bzw. Beschichtung der Glasoberfläche.

Absorption: Wird erhöht durch in der Masse gefärbte Gläser [Abfährung der aufgestauten Wärme erforderlich; bei Schlagschatten nur vorgespannt zu verwenden].

Spiegelglas

Normgerechte Bezeichnung [DIN 1249, Teil 3] für planes, durchsichtiges Glas, heute im Floatverfahren hergestellt. [Bauregelliste A 11.1]

Spionspiegel

Verspiegeltes Glas, dass von der helleren Seite zur dunkleren Seite durchsichtig erscheint.

Standsicherheit

Nachweis, dass die zugrundegelegten Lasten ohne Zerstörung aufgenommen werden können.

Structural Glazing

Verglasungstechnik ohne Glashalteleisten [kleben].

SZR

Abk. Scheibenzwischenraum

U-Wert

Gibt die Wärmemenge [W] an, die pro Quadratmeter [m²] Fläche und bei einem Temperaturunterschied von 1 K durch ein Bauteil hindurchgehen. U=W/m² K. Prüfnorm des U-Wertes für die Verglasung [Uv]: 52619 Teil 2/[Ug]: EN 673/EN 674 Wärmedurchgangskoeffizient gemäß DIN 4108. Messung des Plattenwiderstandes: DIN 52612 Abhängigkeit von den Wärmeübergangswiderständen 1/a¡ und 1/aa und dem Wärmedurchlasswiderstand 1/L.

Überkopfverglasung [ÜKV]

Nach den "Technische Regeln für die Verwendung von linienförmig gelagerten Verglasungen". Alle Verglasungen mit einer Neigung zur Vertikalen von mehr als 10°. Die Bestimmungen für Überkopfverglasungen gelten auch für Vertikalverglasungen, sofern diese nicht nur kurzzeitigen veränderlichen Einwirkungen wie z.B. Windeinwirkungen unterliegen. Dazu zählen z.B. lotrechte Teile von Shed-Verglasungen, bei denen eine Belastung durch Schneeanhäufung möglich ist.

Ultraviolett [UV]

Kurzwelliger Bereich der Sonnenstrahlung.

Ü-Zeichen

Das Ü-Zeichen drückt die Konformität eines Produktes mit der Bauregelliste aus. ÜZ: Übereinstimmungszertifikat durch anerkannte Prüfstelle. [MIG luftgefüllt, ohne Beschichtung] ÜH: Übereinstimmungserklärung des Herstellers. [MIG gasgefüllt, mit oder ohne Beschichtung] Das Ü-Zeichen muss die folgenden Angaben enthalten:

1. Name des Herstellers

2. Grundlage des Übereinstimmungsnachweises

2a. Die Kurzbezeichnung der maßgebenden technischen Regeln und der für den Verwendungszweck wesentlichen Merkmale des Bauprodukts,

2b. Die Bezeichnung für eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung als "Z" und deren Nummer,

2c. Die Bezeichnung für ein allgemeines bauaufsichtliches Prüfzeugnis als "P", die Bezeichnung der Prüfstelle und die Nummer des Prüfzeugnisses oder

2d. Die Bezeichnung "Zustimmung im Einzelfall" und die Behörde.

3. Bildzeichen oder Bezeichnung der Zertifizierungsstelle, sofern deren Einschaltung gefordert ist.

[Siehe Mehrscheiben-Isolierglas]

Verbundglas

Oberbegriff für Glasverbundsysteme, wie Giesharzverbund, bei dem im Gegensatz zu VSG keine speziellen Anforderungen an die Zwischenschicht gestellt werden. Fälschlicherweise häufig auch als Bezeichnung für VSG verwendet.

Verbund-Sicherheitsglas [VSG]

Besteht auch zwei oder mehreren Float-Scheiben mit zähelastischen Zwischenfolien, die unter Wärme und hohem Druck verbunden werden. Auch mit Draht- oder Stahlfadeneinlage in der Zwischenfolie. Auch mit ESG oder TVG Scheiben machbar. Splitterbindend und bei entsprechender Dicke und Zusammensetzung angriffhemmend im Sinne von DIN 52920. [Siehe Angriffhemmendes Glas]

Verkehrssicherheit

Eine Verglasung ist verkehrssicher wenn unter vorhersehbaren Voraussetzungen eine Gefährdung nicht möglich ist.

Vertikalverglasung

Nach den "Technische Regeln für die Verwendung von linienförmig gelagerten Verglasungen", alle Verglasungen mit einer Neigung zur Vertikalen von kleiner als 10°.

Vorspannen

Veredeln von Floatglas zu Sicherheitsglas, bei dem ein besonderer innerer Spannungsverlauf entsteht. Um eine Veränderung im Glasgefüge [z.B. Risseinleitung] zu bewirken, muss zuerst die eingebrachte Oberflächenspannung überwunden werden. Verfahren zur Herstellung von vorgespannten Gläsern:

Thermische Vorspannung: [siehe Einscheiben-Sicherheitsglas]. Normal gekühltes Glas wird auf seine Erweichungstemperatur homogen erhitzt. Anschließend wird das Glas mit kalter Luft abgeschreckt, wobei die Oberfläche sofort erstarrt. Das Innere ist noch viskos und kann sich zu einem engeren Gefüge zusammenziehen. Als Folge der Gefügeunterschiede setzt das Glasinnere [geschlossenes Gefüge] die Oberfläche des Glases [offenes Gefüge] unter Druckspannung.


Chemische Vorspannung: Normal gekühltes Glas kommt in eine hochtemperierte Salzlösung bzw. Salzschmelze. Dabei findet in der Glasoberfläche ein Ionenaustausch statt. Dieser Effekt kann durch Anlegen einer Spannung erhöht werden. Großvolumige Salz-Ionen werden gegen kleinvolumige Gas-Ionen ausgetauscht, wodurch in der Oberfläche eine Druckspannung entsteht. Der Spannungsverlauf zeigt eine stärkere Steigung als bei thermisch vorgespanntem ESG.

Warme Kante [TGI-Spacer/Thermix]

Bezeichnung für MIG-Abstandshalter mit verbesserten thermischen Eigenschaften.

Wärmeausdehnungs-Koeffizient

Formelbuchstabe: [von Floatglas bei 20 bis 300°C : 9 x 10-6 K-1]. Gibt die Längenänderung bei einer Erwärmung um 1°C an. Dies bedeutet: Eine Glastafel dehnt sich pro 1 m Länge bei 1K Temperaturerhöhungum ca. 0,009 mm aus. Messung nach DIN 52 328.

Wärmedämmglas

Glas dessen Beschichtung [wenige Atomschichten dicker Metallauftrag] für Strahlung bestimmter Wellenlänge durchlässig [Transmission] ist bzw. die Strahlung [Wärmestrahlung] reflektiert [Reflektion].

Weissglas

Gläser für optisch relevante Anwendungen, bei denen der Eisenanteil reduziert wurde, um so den Grünstich zu minimieren.

Zinnseite

Bezeichnung für die Floatglas-Seite die mit dem Zinnbad in Berührung kommt. Diese zeichnet sich durch verringerte mechanische Festigkeit aber auch erhöhte chemische Resistenz aus. Erkennbar durch leichtes Fluoreszieren unter UV-Licht.

Zugfestigkeit

Zugspannung bei Bruch [s Sigma Zug bei Bruch].